Soziotherapie benutzt Trainingsmethoden, die hauptsächlich an den zwischenmenschlichen Beziehungen und der Lebenswelt eines Menschen mit einer psychischen Erkrankung ansetzen und zur Stärkung der Selbstbefähigung dienen sollen. Die therapeutischen Methoden der Soziotherapie sollen die gesunden Kräfte des Menschen aktivieren, zur Selbsthilfe anregen und ihn von fremder Hilfe unabhängig machen. Psychiatrische Krankenhausaufenthalte sollen dadurch möglichst vermieden oder verkürzt werden. Die Soziotherapie ist eine langfristig angelegte, koordinierende psychosoziale Unterstützung und Handlungsanleitung im häuslichen und sozialen Umfeld für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Motivation und strukturierende Trainingsmaßnahmen sind die Fundamente der Soziotherapie. Soziotherapeut:innen begleiten die Betroffenen im Alltag und unterstützen sie dabei, krankheitsbedingte Belastungsfaktoren zu erkennen und angemessen damit umzugehen. Darüber hinaus helfen Soziotherapeut:innen auch bei Formalitäten, vermitteln und unterstützen bei Gesprächen mit Angehörigen, Behörden, Vorgesetzten, Kliniken, Krankenkassen, Ärzt:innen und anderen.
Für wen eignet sich Soziotherapie?
Soziotherapie eignet sich für Patient:innen, die besonders belastet sind von starken krankheitsbedingten Beeinträchtigungen
Wie erhält man Soziotherapie?
Soziotherapie ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und kann von Fachärzt:innen aus den Bereichen Psychiatrie, Neurologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und auch Psychotherapeut:innen verordnet werden. Voraussetzung zur Verordnung ist ein Mindestmaß an Belastbarkeit, Motivation sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Behandler:innen und zur Einhaltung von Absprachen. Soziotherapie wird von der Krankenversicherung bezahlt und ist zuzahlungspflichtig. Die Patient:innen zahlen, wenn sie nicht von der Zuzahlung befreit sind, pro Kalendertag, an dem Soziotherapie stattfindet, einen Eigenanteil von 10 % der tatsächlichen Kosten, allerdings mindestens 5,- Euro und maximal 10,- Euro. Die verordneten Leistungen richten sich nach den Bedürfnissen der Patient:innen. Sie werden vom behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin, Psychotherapeut:in und Soziotherapeut:in gemeinsam mit den Patient:innen im Behandlungsplan festgelegt. Regelmäßig werden der Therapieverlauf und die Therapieziele mit den Soziotherapeut:innen und Patient:innen beraten und bei Bedarf angepasst. Ein gemeinsam mit den Patient:innen erarbeiteter Krisenplan mit individuell benannten Frühwarnzeichen ist Bestandteil der therapeutischen Arbeit. Er hilft der / dem Patient:in und den sie/ihn begleitenden Soziotherapeut:innen, Krisensituationen zu erkennen und dementsprechend zu reagieren. Fragen Sie Ihre Ärztin / Ihren Arzt oder Ihre / Ihren Therapeut:in nach den Möglichkeiten von Soziotherapie. Ihre Krankenkasse nennt Ihnen auf Anfrage die am Ort zugelassenen Anbieter:innen von Soziotherapie. Sie gibt auch Auskunft über die zur Verordnung von Soziotherapie zugelassenen Ärzt:innen.
Quelle: Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.
Wir arbeiten in den Bereichen:
- Oberhausen
- Duisburg
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